Presseaussendung vom 19.5.2007
Digitale Signatur: Fokus auf Privatpersonen strategischer Fehler - CEO Gerald Cäsar des Technologieanbieters xyzmo im pressetext-Interview
CEO Gerald Cäsar im pressetext-Interview
Ansfelden (pte/19.05.2007/06:10) - Das österreichische
Softwareunternehmen xyzmo http://www.xyzmo.com gilt als einer der
international führenden Technologieanbieter für digitale
Signaturlösungen. Im Interview mit pressetext erklärt CEO Gerald Cäsar,
warum sich die Technologie ungeachtet der Anstrengungen von
Marketingstrategien noch immer nicht durchsetzen konnte. Weiters
berichtet der xyzmo-Geschäftsführer über die internationalen rechtlichen
Anforderungen im Bereich der digitalen Signatur und zeigt auf, warum es
psychologisch wichtig ist, die digitale Welt mit der klassischen Welt zu
verknüpfen.
pressetext: Warum sollte der Markt gerade beim Thema 'Digitale Signatur'
einem Start-up-Unternehmen wie xyzmo vertrauen?
Cäsar: Die Wurzeln von xyzmo gehen auf die Firma Trodat zurück, die sich
bereits Ende der 90er-Jahre damit auseinandergesetzt hat, wie man den
klassischen Stempel in die digitale Welt übersetzen kann. Neben den
herkömmlichen Gestaltungs- und Einsatzmöglichkeiten, die ein Stempel
liefert, besitzt unser digitaler Stempelabdruck auch einen einfachen
Prüflink. Dieser ermöglicht dem Empfänger ohne Zusatzinstallation mit
nur einem Maus-Klick und der eigenen Webverbindung zu überprüfen, ob das
Dokument unverändert ist und tatsächlich vom Absender stammt.
Psychologisch ist es immens wichtig, Analogien zwischen der digitalen
Welt und den vertrauten Abläufen in der klassischen Arbeitswelt zu
schaffen.
pressetext: Wie können Unternehmen von Ihren Lösungen profitieren?
Cäsar: Im Wesentlichen gibt es zwei Anwendungsszenarien. Zum einen will
man mit einer persönlichen Unterschrift einen Vertrag abschließen. Das
ist eine alte Gepflogenheit der Menschheit, die jetzt vom Papier auf
elektronische Dokumente übertragen wird. Für Unternehmen hat das zum
Vorteil, dass das Dokument nicht mehr physisch hin- und hergeschickt und
zur Archivierung erst eingescannt werden muss. Das geht digital in einer
Sekunde und erspart viel Zeit und Kosten. Im zweiten Anwendungsfall geht
es darum, Hunderte, Tausende, Millionen von Dokumente zu signieren. Da
wird natürlich eine automatisierte Lösung gebraucht.
pressetext: Seit Jahren wird vom Durchbruch der digitalen Signatur
gesprochen. Was ist schiefgegangen, dass sich die Technologie bis heute
nicht durchgesetzt hat?
Cäsar: Man hat sehr stark darauf gesetzt, jedem Bürger eine Smartcard
für E-Government und ähnliche Applikationen zu geben. Außer in jenen
Ländern, wo die Anwendung gesetzlich verordnet wurde, hat das aber nicht
funktioniert. Wir sehen den Markt derzeit viel mehr im Business-Umfeld,
wo sich Unternehmen eine Menge Geld sparen können.
pressetext: Ihrer Meinung nach war es also ein Fehler, sich zunächst auf
Privatpersonen und Einzelkonsumenten zu konzentrieren?
Cäsar: Die Fokussierung auf Privatpersonen war sicherlich ein
strategischer Fehler, zumal diese derzeit noch einen geringen
persönlichen Nutzen von der Technologie haben. Zudem war der technische
Aufwand bis vor kurzem einfach noch viel zu hoch und hat - nicht zuletzt
aufgrund der oftmals wenig ausgereiften Lösungen - selbst bei
ambitionierten Personen zu Frusterlebnissen geführt.
pressetext: Warum sollte das im Business-Umfeld anders sein? Sind die
Lösungen dort ausgereifter?
Cäsar: Wie jede Technologie darf die digitale Signatur nicht dem
Selbstzweck dienen, sondern muss konkrete Problemstellungen lösen
können. Eine Technologie, die das nicht kann, ist vielleicht innovativ,
aber nicht relevant. Um aber Probleme lösen zu können, muss die
Anwendung leicht zu bedienen sein. Bei der digitalen Signatur schließt
das auch mit ein, dass das signierte Dokument auf Seiten des Empfängers
ohne kompliziertes technisches Zutun überprüft werden kann. Unsere
Lösungen zeichnen sich durch diese Voraussetzungen aus.
pressetext: Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus und kann man mit dem Thema
digitale Signatur überhaupt Gewinne schreiben?
Cäsar: Wir treten als reines Technologieunternehmen an, das Produkte
ausschließlich über Partner an Endkunden verkauft. Es ist natürlich kein
Geheimnis, dass das Thema digitale Signatur ein 'emerging market' ist.
Am Markt wirklich sichtbar gibt es uns erst seit gut einem Jahr. Wir
sind sehr zuversichtlich in den nächsten zwei, drei Jahren den
Break-even zu erreichen. Unser Haupt-Finanzinvestor ist der
Immobilieninvestor Real 4 You, zudem werden wir auch vom
österreichischen Staat mit Forschungsmitteln unterstützt.
pressetext: Ihr Unternehmen ist neben dem Heimmarkt auch in Deutschland,
den USA und Südafrika mit eigenen Büros vertreten. Inwiefern
unterscheiden sich die Regionen, was Anwendungsszenarien und
Voraussetzungen für die digitale Signatur betrifft?
Cäsar: Die Ausgangslage ist in der Tat sehr unterschiedlich. Während es
gerade in Zentraleuropa sehr strenge gesetzliche Regelungen rund um das
Thema gibt, fehlen diese in den USA und Südafrika weitestgehend.
Umgekehrt existieren in den USA jedoch sehr viele Branchenverbände, die
für sich und ihre jeweilige Branche spezielle Regeln erlassen, die bei
der Umsetzung einer Signaturlösung beachtet werden müssen.
pressetext: Erst kürzlich haben Sie eine vielbeachtete Kooperation mit
EMC im Bereich einer digitalen Signatur-Serverlösung verkündet. Befinden
sich noch weitere derartige Projekte in der Pipeline?
Cäsar: Wie das bei Technologieführern üblich ist, sind wir schon weit
erfolgreicher, als wir im Moment zeigen dürfen. Viele begeisterte Kunden
baten aber darum mit der Verwendung ihrer Brands als Referenz noch etwas
zu warten. Selbstverständlich halten wir uns daran. Für uns geht es
zurzeit in erster Linie darum, die Technologieführerschaft in die
Marktführerschaft umzusetzen.
pressetext: Vielen Dank für das Gespräch.
Aussender: pressetext.austria - Redakteur: Martin Stepanek
Startseite - Wien - Fotos
- Musik - Reisetipps
- Tours - Donaufahrt
- Kaffeehaus - Heuriger/Wein
- Links
- Suchen - Impressum
|