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Zeitungmachen für jedermann

So mancher Verein steht vor dem Problem, eine Vereinszeitung mit möglichst geringem Aufwand erstellen zu müssen. Daß trotzdem die Qualität (verschiedene Schriftsätze, Grössen, Grafiken) nicht auf der Strecke bleiben soll, jedoch die Finanzmittel sehr begrenzt sind, gehört zu den Standardanforderungen. Eine sehr preisgünstige Alternative bieten sogenannte DeskTopPublishing-Programme für den Personal Computer. Übrigens verfügen moderne Textverarbeitungsprogramme auch über all jene Möglichkeiten, die man zum Gestalten einer Zeitung braucht.

Was ist DTP?

Unter DTP versteht man 'Seitengestaltung', 'Desktop Publishing' oder einfach 'Drucken, Texten, Pinseln'. Hier ein paar historische Fakten: Als Ahnherr des Schriftsetzens kann ein Chinese bezeichnet werden, der Bilder und Spielkarten auf Papyrus und Pergament mit spiegelverkehrten Reliefs von Holz- und Tontafeln druckte. Durch Handelsreisende gelangte diese Technik gegen 1200 nach Europa. Gegen 1430 schnitzten Mönche im süddeutschen Raum ganze Bibelseiten - bisher Seite für Seite abgeschrieben - auf Holzplatten und druckten die ersten Blockbücher. Im Jahre 1440 wurden von einem Mönch Namens Johannes Gensfleisch die 'beweglichen Lettern' erfunden. Dieser Mann, besser bekannt als Gutenberg, gilt im europäischen Raum als Wegbereiter des Buchdrucks und damit der Alphabetisierung breiter Bevölkerungsschichten. Die erste Druckerpresse war eine umgebaute Weinpresse. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Technik verfeinert, Gutenbergs Erfindung erfüllte jedoch bis ins 19.Jahrhundert fast unverändert seinen Zweck. 1883 wurde von Mergenthaler eine 'Lynotype'-Zeilensetz- und Giessmaschine entwickelt. Im 20.Jahrhundert wurde die Einzelbuchstaben-Setz- und Giessmaschine Monotype gebaut. Nun war es möglich Texte wirtschaftlich in Massenproduktion zu fertigen und zu verbreiten. Jede vom Schriftsetzer an einer Art Schreibmaschine getippte Zeile wurde sofort in Blei gegossen. Bedeutung sollte auch die Erfindung der Fotografie im Jahre 1893 erlangen. Vorlagen für den Offset- oder Tiefdruck waren einfacher zu belichten als einen Bleisatz zu giessen (W.Friese-Greene, 1898, London). Die Forderung nach 'billiger, schneller, aktueller' trieben gerade in den Weltkriegsjahren zu neuen Entwicklungen der Technologien. Mark Twain verlor ein Vermögen mit dem Bau einer Setzmaschine. Neuester Stand der Technik ist das Gestalten einer Seite mittels Computer, was eine leichte Bearbeitung ermöglicht. Das Berufsbild des Setzers, Druckers und Redakteurs steht somit in stetigem Wandel. Die Einführung von Standards (Druckerbeschreibungssprachen, Bildformate, Textformate) ermöglicht Datenaustausch mit jedem beliebigen Rechner-, Drucker- und Belichtertyp.

DTP am Computer

Moderne DTP-Programme bieten die Möglichkeit, am Bildschirm eine (oder mehrere) Seite(n) zu gestalten. Je nach Drucker stehen Schriftsätze (Fonts) in verschiedenen Grössen zur Verfügung, Grafiken - selbst erstellt oder mittels Scanner eingelesen - können eingebunden werden. Ist die 'Zeitung' fertig gestaltet, so wird auf Knopfdruck das fertige Exemplar ausgedruckt. Zeitungmachen für jedermann!

Kann also die Lehrzeit eines Fotosetzers ohne weiteres binnen zweier Wochen Handbuchlesens ersetzt werden? Kann ein PC um 50.000,- inklusive Programme eine Fotosatzanlage ersetzen? Ich glaube nicht! Aber beinahe...

Ein Zitat von Hans Sachs aus Wagners Meistersinger lautet 'Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir eure Kunst'. Das kreative Gestalten beginnt nicht am Bildschirm, eher im Kopf oder auf Papier. Planung ist alles: Welchen Ansprüchen genügt das Schriftstück - oft eine Frage der finanziellen Möglichkeiten? Wozu wird das Schriftstück benötigt? Welche ästethischen Ansprüchen soll (muss) es genügen?

Tips zur Seitengestaltung

Folgende konkreten Fragen sollen helfen, ein Dokument optimal mit vorhandenen (Finanz)Mitteln zu gestalten:

Welche Art von Text soll gestaltet werden? Schlagworte sollen gross und unübersehbar auf dem Blatt prangen. Geschäftsberichte sollten strukturiert sein und könnten mit prägnanten Tabellen und Grafiken aufgelockert werden; Lyrik sollte, da Kunstwerke, auf freiem Raum für sich stehen; Einladungen zu einer Sylvesterparty sollten den Gast auf eine beschwingte Stimmung vorbereiten, während eine Einladung zu einem Leichenschmaus dem traurigen Anlass entsprechend dezent gestaltet sein sollte.

Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? Ein Prospekt für Haushaltsartikel sollte durch ein Foto über den Gebrauch des Produkts dem Kunden das Gefühl vermitteln, dass sein Leben durch das Produkt wesentlich einfacher wird; technische Journale wiederum sollten über technische Details (weniger Design) genaue Auskunft geben. Selbst Farbe spielt beim Betrachter eine Rolle (eine relativ neue Tageszeitung sticht durch andersfärbiges Papier aus dem Blätterwald hervor).

Sollen Illustrationen und Geschäftsgrafiken berücksichtigt werden? Sollten diese Fotos färbig sein oder genügt ein Schwarz/weiss-Druck? Wie hoch soll die Auflösung sein? Für eine Tageszeitung genügt eine grobkörnige Auflösung, jedoch würde kein Kunde Kunstdruckblätter bestellen, sollte der Bestellkatalog solcherart gedruckt sein.

Welches Papier wird verwendet? Vereinszeitungen von Freizeitklubs für 100 Mitglieder können durchaus fotokopiert werden. Aber würden Sie eine Zeitschrift lesen, wenn dieses aus zusammengehefteten, fotokopierten Schreibmaschineseiten bestünde?

Welcher Satzspiegel, welches Satzformat wird verwendet? Verwenden Sie nicht bloss einen Schriftsatz, sondern lockern Sie durch Hervorstreichen, Betonen (eventuell Zwischenüberschriften) und Absätze auf. Vermeiden Sie aber zu viele verschiedene Schriftsätze auf einer Seite, das Bild wird unruhig, der Betrachter ermüdet. Sollten sie Blocksatz verwenden, so richtet der Computer den Text nach linkem und rechtem Rand aus; ein Flattersatz (nur eine Seite ausgerichtet) hat aber auch seinen Reiz. Moderne Programme bieten die Möglichkeit, den Wort- und Zeilenabstand einzustellen, sowie die Grösse der Schrift festzulegen. So sollte es Ihnen möglich sein, eine Seite vollständig auszufüllen, sodass keine Lücken und leeren Flächen entstehen. Lassen Sie aber trotzdem Luft und 'drücken' Sie nicht den gesamten Text in möglichst wenig Seiten. Überschriften sollten in verschiedenen Grössen eine Struktur erkennen lassen und nicht miteinander konkurrieren. Grafiken sollten entweder unterstützend wirken oder auflockern (bei einem Sachbuch etwa) oder sollten das Erscheinungsbild dominieren (z.B. bei einem Modeprospekt).

Die Zeitung

Ein mehrseitiges Dokument sollte ein einheitliches Layout haben und optisch eine Einheit bilden. Jedoch nicht nur DTP-Programme sind für die Erstellung von Zeitungen geeignet, Textverarbeitungen namhafter Hersteller bieten heutzutage schon Möglichkeiten von Druckerei-Programmen: WYSIWYG (Darstellung am Bildschirm entspricht dem Ausdruck - What You See Is What You Get), Spalten- und Tabellendefinition, Einbinden von Grafiken, verschiedene Schriftsätze, einfache Bedieneroberfläche. Ist die Zeitung erst einmal elektronisch gesetzt, kann gedruckt oder belichtet werden. Moderne Druckereien verfügen über PC-Arbeitsplätze, man gibt die Diskette mit dem Dokument und eine Produktion von tausenden Stück ist möglich. Zu hoffen bleibt, dass der von Information überflutete Homo Sapiens Sapiens Konsumentis Ihren Text zur Kenntnis nimmt. Es gibt bereits einen Bevölkerungsanteil von Televionsgeschädigten Analphabeten, was einer modernen Informationsgesellschaft des 20.Jahrhunderts unwürdig ist.


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